• Wie gehen Sie positiv mit Rückschlägen um und lassen sich sogar von diesen motivieren?
  • Was ist ein falscher growth mindset?
  • Was braucht es, um einen echten growth mindset zu entwickeln?

In meinem letzten Blogbeitrag (Dezember 2019) hatte ich die 7 Elemente für die Entwicklung eines dynamischen Selbstbildes („growth mindset“) dargestellt. In meinen nächsten Blogbeiträgen werde ich näher auf jeden dieser 7 Elemente eines dynamischen Selbstbildes eingehen.

Im heutigen Beitrag werde ich mich auf das 2. Element konzentrieren – Rückschläge motivieren Sie. Ich habe dieses Element zuerst gewählt, da ich davon überzeugt bin, dass es sehr wichtig ist zu lernen, konstruktiv mit Rückschlägen umzugehen. Wenn Sie nicht in positiver und konstruktiver Weise mit Rückschlägen umgehen können, ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass sie lange als Unternehmer tätig bleiben. Ich werde dies in einer persönlichen Geschichte veranschaulichen, wie ich einen meiner Rückschläge erfolgreich überwinden konnte und gestärkt aus dieser Situation herausgekommen bin.

Dann werde ich näher darauf eingehen, was ein echtes und was ein falsches dynamisches Selbstbild ist und Ihnen meinen 7-Stufen-Prozess für ein echtes growth mindset vorstellen, das zum Teil auf dem Modell der Sozialpsychologin Carol Dweck basiert. Wenn Sie diese 7 Schritte befolgen, dann sollte der Unternehmenserfolg nicht lange auf sich warten lassen.

Überblick

  • Wie gehen Sie positiv mit Rückschlägen um
  • Persönliche Geschichte
  • Was ist ein falsches und was ist ein echtes dynamisches Selbstbild?
  • 7-stufiger Prozess, um ein echtes dynamisches Selbstbild zu entwickeln
  • Zusammenfassung

Persönliche Geschichte

Wie gehen Sie positiv mit Rückschlägen um und lassen sich sogar von diesen motivieren?

Als ich vor vielen Jahren meine Karriere als Anwalt begonnen hatte, teilte mir einer meiner größten Mandanten plötzlich mit, dass er nach über sechs Monaten Zusammenarbeit nicht mehr mit mir zusammenarbeiten wolle. Zuerst war ich sehr geschockt. Dann versuchte ich zu klären, warum er unsere Zusammenarbeit beenden wollte. Leider habe ich nie eine Antwort von ihm erhalten. Dann nahm ich das sehr persönlich. Gleichzeitig blieb mir nichts anderes übrig, als nur Vermutungen darüber anzustellen, woran es wohl gelegen haben mag.

Was ist dann passiert?

Mein Verstand fing an, ein sehr interessantes Spiel mit mir zu spielen. Er brachte alles Mögliche zum Vorschein, was ich falsch gemacht haben könnte. Plötzlich fand ich mich inmitten eines verrückten Gedankenkarussells wieder. Darin kreisten Gedanken wie:

  • “Habe ich einen Fehler gemacht? Stimmt irgendetwas nicht mit mir?
  • Warum hat der Klient die Zusammenarbeit so plötzlich aufgekündigt?“

Ich versuchte alles zu analysieren und herauszufinden, was schief gelaufen war, konnte aber nichts finden, was die wirkliche Ursache gewesen sein könnte. Und weiter ging das Spiel, diese Gedanken drehten sich weiter in meinem Kopf und hielten mich die ganze Nacht lang wach und am nächsten Tag war es sogar noch schlimmer… Dazu gesellten sich dann noch unangenehme Gefühle wie z.B. Wut und Frustration, die dann wiederum noch unangenehmere Gedanken erzeugten und ich war in einem perfekten Teufelskreis gefangen.

Aus heutiger Sicht war ich damals in meiner fixed mindset-Perspektive gefangen gewesen.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie ich konstruktiv mit diesen Gedanken und Emotionen umgehen könnte, aber ich dachte mir, joggen und schwimmen gehen würden meinen Geist wieder frei machen und beruhigen. In der Tat half es mir und ich spürte etwas Erleichterung für ca. eine Stunde, aber dann war ich auch schon wieder im Teufelskreis drin.

Um da heraus zu kommen und diese Erleichterung zu spüren, joggte und schwamm ich jeden Morgen und Abend. Von der Metaebene aus betrachtet, rannte ich aber nur weg, anstatt mich wirklich mit meinen Emotionen und Gedanken ernsthaft auseinander zu setzen.

Der Rat meines Mentors

Ich wusste jedoch, dass dies keine echte Lösung war. Einige Tage später rief ich meinen damaligen Mentor an und bat ihn um Hilfe und Rat. Er fragte mich, was ich schon alles versucht hatte und schlug dann Folgendes vor:

  • Nimm das an, was Du nicht magst oder was Dich stört, dann wird es seine Kraft verlieren.
  • Sei Dir gleichzeitig bewusst, was diese Gedanken auslöst, und ersetze diese durch kraftvolle und positive Gedanken.
  • Beobachte, was in Deinem Kopf und Deinem Körper vor sich geht. Wenn Du der Beobachter Deiner Gedanken und Gefühle bist, dann kannst Du nicht gleichzeitig Deine Gedanken und Gefühle sein.

Er legte ganz besonderen Wert auf den letzten Punkt. Er betonte, dass ich mich darin üben solle, mein eigener Beobachter zu sein und das Bewusstsein dafür zu entwickeln, was in mir vorgeht. Er schlug vor, die negativen Gedanken einfach anzunehmen und gleichzeitig meine Gedanken und Gefühle zu beobachten und sie vorbeiziehen zu lassen.

Dies war einfach gesagt, aber schwierig im Alltag umzusetzen. Trotz anfänglicher Widerstände versuchte ich seinen Rat zu befolgen. Dies führte mich auf eine sehr interessante innere Reise, die mein Interesse an den von ihm vorgeschlagenen Konzepten und Methoden weckte.

Eine Woche nach diesem unangenehmen Vorfall fühlte ich mich wieder fit und motiviert, meine Arbeit als Anwalt mit neuer Kraft fortzusetzen und noch bessere rechtliche Dienstleistungen anzubieten.

Ich bin meinem Mentor immer noch sehr dankbar für seine Hilfe. Er hat mir geholfen eine positive und konstruktive Perspektive zu dieser schwierigen Situation einzunehmen und gestärkt aus dieser Niederlage herauszukommen.

Was ist ein falsches und was ist ein echter growth mindset?

Carol Dwecks Konzept eines growth mindset erfreute sich schon kurz nach der Veröffentlichung ihres Buches „Mindset – The New Psychology of Success“ im Jahr 2006[1] großer Beliebtheit. Der Nachteil war, dass plötzlich von vielen Angestellten und Führungskräften ein growth mindset erwartet wurde. Die meisten von ihnen, die behaupteten, ein dynamisches Selbstbild zu haben, hatten tatsächlich ein statisches Selbstbild, das sich als growth mindset tarnte, und daher ein falsches growth mindset war.

Laut Carol Dweck ist jeder Mensch eine Mischung aus einem fixed and growth mindset. Die Frage ist, welchen sie stärken.

7-stufiger Prozess, um ein echtes dynamisches Selbstbild zu entwickeln

Carol Dweck skizziert in ihrem Buch ein 4-Stufen-Modell für die Entwicklung eines echten growth mindset. Vor ein paar Jahren habe ich ihr Modell und mehrere andere Konzepte zu einer einzigartigen Methodik kombiniert. Dieser siebenstufige Prozess unterstützt Unternehmer darin, sich von ihrem negativen Gedankenkarussell zu befreien.

Der 7-stufige Prozess

⇒ Schritt 1: Wer wollen Sie gern sein?

  • Wie sieht ihr ideales Selbstbild / ihre beste Version von sich aus?
  • Wie möchten Sie gern in Ihrem Unternehmen auftreten?

⇒ Schritt 2: Nehmen Sie das an, was Sie stört

  • Was stört Sie in ihrem Leben und Unternehmen? Warum stört es Sie?
  • Es ist eine ziemliche Herausforderung, alles das anzunehmen, was Sie stört, aber sehr lohnend!

⇒ Schritt 3: Machen Sie sich Ihre Auslöser (trigger) bewusst

  • Finden Sie heraus, was Sie triggert. Passiert es immer dann, wenn Sie sich einer neuen Herausforderung stellen, kritisiert werden, Termine einhalten müssen oder Meinungsverschiedenheiten haben?
  • Nehmen Sie die Beobachterperspektive Ihrer Gedanken und Gefühle ein.
  • Erinnern Sie sich jetzt an eine Erfahrung, die Sie in alten Mustern, Wunden, Verhaltensweisen, Gefühlen, Gedanken festhält und die Sie gern verändern wollen.

⇒ Schritt 4: Warum fühlen Sie sich getriggert?

  • Was sind Ihre Vermutungen und Glaubenssätze, die Sie im getriggerten Zustand halten?
  • Welche Geschichte (story) erzählen Sie sich?

⇒ Schritt 5: Was möchten Sie lieber denken und fühlen?

  • Werden Sie sich ganz klar darüber, welche neuen aufbaudenden Gedanken, Überzeugungen, Gewohnheiten und positive Emotionen Sie lieber hätten.

⇒ Schritt 6: Sieben Elemente zur Entwicklung eines echten growth mindset

  • Werden Sie ein bewusster Beobachter Ihrer Gedanken und Gefühle und nutzen Sie diese sieben Elemente zu Ihrem Vorteil:
    • Element 1: Sie sind offen zu lernen, sich zu verbessern und zu wachsen
    • Element 2: Rückschläge motivieren sie
    • Element 3: Sie gehen kalkulierbare Risiken ein
    • Element 4: Sie sind bereit, sich von gut zu großartig zu entwickeln
    • Element 5: Sie haben eine große Vision
    • Element 6: Sie haben wahres Selbstvertrauen
    • Element 7: Öffnen Sie sich der Selbsttransformation

⇒ Schritt 7: Stellen Sie sich die richtigen Fragen, um ein echtes growth mindset zu entwickeln

  1. Welche Möglichkeiten habe ich, um täglich etwas Neues zu lernen und innerlich zu wachsen?
  2. Wie kann ich leichter meine Komfortzone verlassen?
  3. Wie gehe ich konstruktiv mit Rückschlägen um?
  4. Wie kann ich meine neue positive Story verstärken?
  5. Was muss geschehen, damit ich einen echten growth mindset entwickele?
  6. Gebe ich jeden Tag mein Bestes, um ein echtes growth mindset zu entwickeln?
  7. Was möchte ich jetzt in meinem Leben und meinem Unternehmen verändern?

Zusammenfassung

7-stufiger Prozess, um ein echtes dynamisches Selbstbild zu entwickeln

    • Schritt 1: Wer wollen Sie gern sein?
    • Schritt 2: Nehmen Sie das an, was Sie stört
    • Schritt 3: Machen Sie sich Ihre Auslöser (trigger) bewusst
    • Schritt 4: Warum fühlen Sie sich getriggert?
    • Schritt 5: Was möchten Sie lieber denken und fühlen?
    • Schritt 6: Sieben Elemente zur Entwicklung eines echten growth mindset
    • Schritt 7: Stellen Sie sich die richtigen Fragen, um ein echtes growth mindset zu entwickeln

Wie ich Ihnen helfen kann…

Sind Sie daran interessiert, ein echtes growth mindset für sich und ihre Mitarbeiter zu entwickeln?

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Das kommt im nächsten Monat …

In meinem nächsten Blogbeitrag werde ich Element #4 darstellen, der Ihnen dabei helfen wird, sich mit Ihrem Unternehmen von gut zu großartig zu entwickeln. 

 

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[1] Carol S. Dweck, Ph.D (updated 2016), Mindset, The New Psychology of Success, p.201ff, 238f.

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